ERNA KRONSHAGE | NS-EUTHANASIE-VERBRECHEN 

Infothek. Dokus. Report. Collage. Reflexion. IN MEMORIAM | © eddywieand-sinedi.de

KEIN VERGESSEN . KEIN BESCHWEIGEN

 

MOIN & SHALOM

 

Die perspektivisch unterschiedlichen Beiträge und digitalen Bildzusammenfassungen meiner Website konzentrieren sich in erster Linie auf die unfassbare Ereigniskette um meine Tante Erna Kronshage, die ab Oktober 1942, 19 Jahre alt, innerhalb von 484 Tagen - Schlag-auf-Schlag -

  • eingeliefert,
  • mit "Schizophrenie" diagnostiziert,
  • schocktherapiert,
  • zwangssterilisiert,
  • interniert -
  • & überzählig aussortiert & abgeschoben -
  • schlussendlich dann mutterseelenallein in einer abseits im besetzten Polen liegenden industriell funktional organisierten NS-Euthanasie-Massenmord-Anstalt im Februar 1944 ermordet wird.

 

 

300.000 NS-EUTHANASIE-TOTE - 

400.000 ZWANGSSTERILISIERTE MENSCHEN

 

Insgesamt bis zu 300.000 Euthanasie-Tote sowie 400.000 zwangssterilisierte Menschen sind die menschenverachtende furchtbare Gesamtbilanz der NS-Eugenik-Verbrechen.

 

Eine gesamtgesellschaftliche Mitverantwortlichkeit für diese Taten wird von verschiedensten Kräften oft immer noch geleugnet oder verdrängt.

 

Die Familien der Betroffenen, aber auch die der Täter, der Mitläufer, der Hilfskräfte & Zeit- zeugen beschweigen diese Gräueltaten oft über Generationen hinweg oder haben sie voll-ständig ausgeblendet.

 

Aber da wirken sich dann unbeantwortete Fragen, Spuren, nicht aufgearbeitete Hinter-gründe entsprechend aus. 

 

Es entstehen undifferenzierte Empörungen mit diffusen Gefühlen als "emotionales Erbteil"- statt des notwendigen innerfamiliären generationsübergreifenden Aufarbeitens, einer umfassenden Beforschung der vorhandenen Einzelfall-Quellen, sowie einer gesunden Annahme & Verinnerlichung im Ge(h)-Denken & Er-Innern.

 

Deshalb sollten Namen & Geschichten der Verbrechen mit den jeweils individuellen Begleitumständen vollständig offengelegt & kommuniziert werden. Wir müssen mit diesen Geschehnissen umgehen,  sie aushalten,weitertragen & angemessen bedenken. Nur so können wir daran mitwirken, dass sich eine solch verirrte mörderische Episode zukünftig niemals wiederholt.

 

 

»Emotionales Erbe« handelt

von stillgelegten Erfahrungen, 

die nicht nur wir selbst,

sondern auch unsere Eltern,

Großeltern und Urgroßeltern

gemacht haben,

und davon, wie sie unser Leben beeinflussen.

 

 

Galit Atlas, Psychoanalytikerin

 

 

MILLIONENFACHES  »TÄTERWISSEN«

 

An einem einzigen Verfahren der 400.000-fachen Zwangssterilisierungen oder auch an einer einzigen Durchführung der funktional & industriell durchorganisierten NS-"Euthanasie"-Ermordungen von insgesamt fast 300.000 Menschen waren jeweils mindestens bis zu 10 bis 15 Personen arbeitsteilig eingebunden, beteiligt oder mit involviert bzw. in Kenntnis gesetzt.

 

Da waren z.B. Ärzte, Richter, Beisitzer, Amtsinhaber vor Ort, NSV-Volkspflegerinnen als Gemeindefürsorgerinnen ("Braune Schwestern"), Staatsanwälte, Polizisten, Beamte, Bedienstete & Sachbearbeiter in einer Vielzahl von zuständigen Ämtern & Verwaltungen, Institutionen & Anstalten -  Krankenpflege- & Medizinalpersonal, Reichsbahn-Fahrdienstleiterleiter, Zugführer, Busfahrer - aber natürlich auch ängstlich-schamhaft schweigende, wegguckende/wegduckende, gleichgültige oder abgelenkte & überfordert geplagte, betroffene, traumatisierte Angehörige, Nachbarn & Bezugspersonen.

 

Das waren also nicht ausschließlich die Taten von "nationalsozialistischen Eliten", sondern hier war auch "das einfache Volk"- hand-in-hand bis hinauf in damals gängige Forschungs-Seminare in Hochschulen & Uni-versitäten - (in)direkt  mitbeteiligt. 

 

Man handelte gemäß eines propagandistisch aufgeladenen "eugenischen" Zeitgeistes - ganz nach der Hardcore-Variante einer damals "wissenschaftlich" abgeleiteten Erbgesundheits- bzw. Rassenhygienik-Lehre.

 

Das alles lässt  sich insgesamt hochrechnen zu mehr als 4 bis 6 Mio. Mitwissende - allein bei den Eugenik-Verbrechen - quer durch die Gesellschaft jener Zeit - bei über 8 Mio. eingetragenen NSDAP-Mitgliedern am Ende des Krieges, von knapp 80 Mio. damaligen "deutschen Reichsbürgern" insgesamt.

 

Doch viele beteuerten & versichern, von "nichts gewusst", "nichts mitbekommen" zu haben.

 

 

Die Erinnerung ist wie das Wasser:

Sie ist lebensnotwendig und sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume und zu anderen Menschen.

 

 

Sie ist immer konkret:

Sie hat Gesichter vor Augen, und Orte, Gerüche und Geräusche.

Sie hat kein Verfallsdatum und sie ist nicht per Beschluss für »bearbeitet« oder für »beendet« zu erklären.

 

 

Noach Flug  1925-2011

Auschwitz-Überlebender und Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees

 

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