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Seit 1986

versuche ich, dem viel zu kurzen Leben meiner Tante Erna Kronshage auf die Spur zu kommen, die 1944, nur 21 Jahre alt, im Rahmen der NS-»Euthanasie« heimtückisch ermordet wird.

 

Im Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 106,1/Gesundheitsamt, Nr. 1970, befindet sich die Erbgesundheitsgerichts-Akte von 1943 zur Zwangssterilisation Erna Kronshages, deren komplette Arbeits-Kopie mit einer der Ausgangspunkte zu weiteren Recherchen war.

 

Zunächst zeigen die Beiträge hier Ernas Aufwachsen ab 1922 als »Nesthäkchen« in einer 13-köpfigen bäuerlichen Großfamilie –

doch dann liegt der Schwerpunkt auf jene Ereigniskette ab Oktober 1942, in deren Ablauf Erna, inzwischen 19 Jahre alt, innerhalb von 484 Tagen - Schlag auf Schlag

  • als Haustochter auf dem elterlichen Bauernhof wegen heilloser Überforderung ihren Pflichtdienst-Aufgaben nicht mehr nachkommt – sich aber zur Wiederherstellung ihrer Arbeitskraft ausgerechnet einer »Heil«-Anstalt anvertraut - in die sie sich sogar polizeilich zwangseinliefern lässt,
  • dort jedoch mit »Schizophrenie« diagnostiziert,
  • schocktherapiert,
  • zwangssterilisiert,
  • interniert - und - 
  • überzählig aussortiert und abgeschoben -
  • schlussendlich mutterseelenallein in einer abseits im besetzten Polen liegenden »Euthanasie«-Massenmord- Anstalt im Februar 1944 ermordet wird.

 

KURZ-VIDEO

VIDEO-PLAYLIST

GRAPHIC-STORY

E-PAPER

Verschiedene Ausdrucksformen

bewahren das Andenken an Erna Kronshage. Die »klassischen« Memorials wie Gedenktafel und Stolperstein werden inzwischen beispielsweise ergänzt durch Informationen dazu von einem Kurz-Video, eine Graphic-Kurzstory, eine szenarische Biografiearbeit, sowie die verschiedenen Vortragsformen für ganz unterschiedliche Zielgruppen, die das Opferschicksal Ernas bekanntmachen und weitergeben und so ein angemesenes »Er-Innern/Ver-Innerlichen« ermöglichen – damit das allgemeine Nachkriegs-Beschweigen all dieser Verbrechen endlich dauerhaft und nachhaltig durchbrochen wird.

 

EUGENIK

TRAUMA-VERERBUNG

ERNST KLEE

ONLINE-AUSSTELUNGEN

An jedem einzelnen Eugenik- & »Euthanasie«-Verbrechen –

also unter anderem bei ca. 300.000 Ermordungen und 400.000 Zwangs-sterilisationen – sind beim jeweiligen Durchführungsprozess oft mehr als 10–15 Personen beteiligt oder mitinformiert. Dazu gehörten z. B. Ärzte, Richter, Beamte, Polizisten, Schwestern, Pflegepersonal, Zugführer, Busfahrer und Leichenbestatter – um nur einige zu nennen.

 

Und da die Opfer und Betroffenen zumeist aus der »Mitte der Gesellschaft« stammen, sind auch die nächsten Angehörigen, Nachbarn und Denunzianten ja irgendwie mit involviert.

  • Das summiert sich insgesamt dann zu 4–6 Millionen Augenzeugen, Mitwissende oder sonstwie Belastete bei diesen Verbrechen . . .

​Der Abschnitt »NS-Euthanasie-Verbrechen« zeigt verschiedene Aspekte dazu auf – und es finden sich weitere themenrelevante Hintergrund-Informationen. 

 

 

 

 

Hintergrund-Infos zu den massenhaften NS-»Euthanasie«-Verbrechen

Historikerin Dagmar Herzog 

Autor Ernst Klee 

Stolpersteine Gunter Demnig

Online-Ausstellungen zu Trauma-Vererbung & NS-Eugenik-Verbrechen

Weitere Verlinkungen . Quellen . Literatur .

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